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Pressenotiz 01/2004 vom 10. Februar 2004
ESA-Mission "Rosetta" vor dem Start
Am 26. Februar 2004 um 4.16 Uhr oder 4.36 Uhr Ortszeit (8.16 Uhr oder
8.36 Uhr Mitteleuropäische Zeit) soll von Kourou in
Französisch-Guayana aus die ESA-Mission "Rosetta" zu einer
spektakulären Kometenmission starten.
Die Raumsonde besteht aus zwei Teilen - dem Orbiter "Rosetta" und
einem integrierten Landegerät, das erst vor wenigen Tagen
"
Philae" getauft
wurde. Beide treten ihren Flug gemeinsam an und sollen sich nach einer
räumlich und zeitlich langen Reise erst Ende 2014 beim Beginn des
Abstiegs des Landers zum Zielkometen trennen. Die benötigte
Reisegeschwindigkeit erhält Rosetta nicht nur durch die Startrakete,
eine Ariane-5, sondern auch durch mehrere Vorbeiflüge an den inneren
Planeten. Sogenannte "Swing-by-Manöver" sind für Januar/Februar 2005
an der Erde, für Februar/März 2007 am Mars, und für November/Dezember
2007 und Oktober/November 2009 zum zweiten und dritten Male an der
Erde vorgesehen. Ein relativ naher Vorbeiflug an einem noch nicht
namentlich bekannten Asteroiden zu Forschungszwecken ist für
Oktober/November 2008 geplant. Eine Umlaufbahn um den Zielkometen
67P/Churyumov-Gerasimenko soll Rosetta im August 2014 erreichen, das
Landegerät könnte dann im November 2014 auf dem Kometenkern abgesetzt
werden. Die Aufgabe der Mission Rosetta ist die Untersuchung von
Struktur und Zusammensetzung des Kometenkerns und der diesen
umgebenden abgelösten Materie. Man hofft, dass sich die Kometenmaterie
seit der Entstehung des Sonnensystems vor 4,5 Milliarden Jahren "im
Kälteschlaf" befand und sich nicht wesentlich verändert hat.
Das Ziel der aufwendigen Mission war ursprünglich der Komet
46P/Wirtanen gewesen. Im Februar 2003 war wegen eines vorhergegangenen
Ariane-Fehlstarts, der Anlaß zu Besorgnissen gab, der Start verschoben
worden. Ein neues Ziel mußte gefunden werden, und man einigte sich auf
den 1969 von Klim Churyumov und Svetlana Gerasimenko entdeckten und
nach ihnen benannten Kometen.
Das Max-Planck-Institut für Aeronomie (MPAE) war am Bau des
Landegeräts und mehrerer Instrumente auf Orbiter und Lander
beteiligt. Es hat auf diese Beteiligungen bereits auf einer
Pressekonferenz in
München am 5.12.2002 ausführlich aufmerksam gemacht. Vor dem
Start, am 17. Februar 2004 um 18.00 Uhr, lädt das Institut Presse und
Öffentlichkeit zu einer etwa einstündigen Vortragsveranstaltung mit
dem Titel "Die Mission Rosetta mit neuem Ziel: Start zum Kometen
67P/Churyumov-Gerasimenko" in seinen Hörsaal ein.
Nacheinander werden
-
Prof. Dr. Ulrich Christensen (Direktor am MPAE) über Kometenforschung
und die Aufgaben und den Zeitplan der Mission Rosetta,
-
der Kometenentdecker Prof. Dr. Churyumov aus Kiew über den Zielkometen
und dessen Entdeckung und
-
Dr. Helmut Rosenbauer (Direktor am MPAE und Lead Scientist des Landegeräts)
über die Technik der Landung auf dem Kometenkern
sprechen. Ob die Mitentdeckerin des Kometen, Frau Gerasimenko, an diesem
Tag auch bereits als Gast im MPAE ist, ist noch ungewiß.
Die Presse ist zudem herzlich eingeladen, zusammen mit den
Institutsmit-arbeitern am Morgen des 26. Februar den Start von
"Rosetta" im ESA-Fernsehen zu verfolgen. Kompetente Gesprächspartner
werden anwesend sein.
Verantwortliche Wissenschaftler am MPAE
Lead Scientist für das Landegerät Philae:
Dr. Helmut Rosenbauer (Telefon Sekretärin 05556 979-422)
Principal Investigator für COSAC -
den Gasanalysator für komplexe organische Moleküle auf dem Landegerät:
Dr. Helmut Rosenbauer (Tel. Sekr. -422)
Principal Investigator für OSIRIS -
das Kamerasystem auf dem Orbiter:
Dr. Horst Uwe Keller (Tel. Sekr. -248)
Principal Investigator für COSIMA -
den Staubteilchenanalysator auf dem Orbiter:
Dr. Jochen Kissel, Co-Investigator: Dr. Martin Hilchenbach (Tel. -162)
Co-Investigatoren für CONSERT -
die Durchleuchtung des Kometenkerns mit Radiowellen - mit Antennen auf Orbiter und Landegerät:
Prof. Dr. Tor Hagfors (Tel. Sekr. - 415) und Dr. Erling Nielsen (Tel. - 450)
Co-Investigator für PTOLEMY -
den Gasanalysator für leichte Elemente auf dem Landegerät:
Dr. Helmut Rosenbauer (Tel. Sekr. -422)
Co-Investigator für ROMAP -
ein Magnetometer und Plasmamonitor auf dem Landegerät:
Dr. Helmut Rosenbauer (Tel. Sekr. -422)
Co-Investigator für MIRO -
den Mikrowellenanalysator auf dem Orbiter:
Dr. Paul Hartogh (Tel. -342)
Co-Investigatoren für ROSINA-RTOF -
das Massenspektrometer für Ionen und neutrale Gasteilchen:
Dr. Axel Korth (Tel. -430), Dr. Andreas Lagg (Tel. -465)
Rosetta im Internet
67P/Churyumov-Gerasimenko im Internet
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