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76. Erich-Regener-Vortrag
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PD Dr. Alexandra von Lieven (Freie Universität, Berlin)
Erich Regener (1881 - 1955)

Astronomie im Alten Ägypten - eine religiöse Wissenschaft

76. Vortrag der  >Erich-Regener-Vortragsreihe   <   >
Dienstag, 24. Mai 2011, 19.00 Uhr

Zum 76. Erich-Regener-Vortrag lädt das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Katlenburg-Lindau alle interessierten Hörer in seinen Hörsaal ein (Ortsteil Lindau, Max-Planck-Straße 2).

Am Dienstag, den 24. Mai 2010, um 19.00 Uhr, wird Frau PD Dr. Alexandra von Lieven aus Berlin einen ca. einstündigen Vortrag mit dem Titel "Astronomie im Alten Ägypten - eine religiöse Wissenschaft" halten.

Um 18.00 Uhr besteht die Gelegenheit an einer Führung durch die Ausstellung im Foyer des MPS teilzunehmen.

Im Alten Ägypten waren die meisten Wissenschaften eine Domäne der Priester. Dies gilt insbesondere für die Astronomie, da die wichtigsten Gottheiten mit bestimmten Himmelsphänomenen assoziiert werden konnten, bzw. selbst als Gottheiten galten. Die daraus resultierende "Religiöse Astronomie" ist daher weit vom modernen Verständnis einer Naturwissenschaft entfernt. Nichtsdestotrotz beruhte sie auf sehr genauer Beobachtung der Natur, teils über lange Zeiträume hinweg. Über diese Beobachtungen gemachte Aufzeichnungen führten dann auch zu einer Art von Theoriebildung, die gleichzeitig mit der Theologie und Mythologie Hand in Hand ging.

Leider sind die meisten einschlägigen Werke bis auf Zitate oder Verweise auf Titel nicht erhalten geblieben. Eine erfreuliche Ausnahme stellt hier der Grundriß des Laufes der Sterne dar, ein Handbuch der Ägypter, das den Lauf der Sonne während eines Tages, den Zyklus der so genannten Dekansternbilder und die Mondphasen vom Altlicht bis zum Vollmond beschreibt und religiös deutet. Ein letztes, leider schlecht erhaltenes Kapitel scheint auch die Planeten erwähnt zu haben.

Der Text, der in einer ersten Schicht wohl bereits aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. stammen dürfte, erfreute sich in Ägypten über Jahrhunderte großen Interesses. Monumentale Abschriften in Tempeln und Königsgräbern des späten 2. Jahrtausends v. Chr. zeugen davon ebenso, wie eine bemerkenswerte Papyrusüberlieferung bis mindestens ins 2. Jh. n. Chr. Unter den Papyri ragen besonders zwei heraus, die eine innerägyptische Übersetzung in eine jüngere Sprachstufe und einen Kommentar des Textes enthalten.

Der Vortrag führt anhand des Grundrisses des Laufes der Sterne in die spezifisch ägyptische Sicht auf den Himmel und seine Phänomene ein.

 

Abb. 1: Monumentalfassung des Grundrisses des Laufes der Sterne im Osireion in Abydos (sog. Kenotaph Sethos' I.). Quelle: H. Frankfort, The Cenotaph of Seti I at Abydos, London 1933.

 

PD Dr. Alexandra von Lieven studierte in Tübingen Ägyptologie und Vergleichende Religionswissenschaft, außerdem einige Semester Altorientalistik mit Schwerpunkt Vorderasiatische Archäologie, Klassische Archäologie und Indologie. Sie wurde 2002 mit einer Neuedition des Grundrisses des Laufes der Sterne promoviert und habilitierte sich 2008 mit einer Arbeit über Vergöttlichung von Menschen im Alten Ägypten. Von 2002-2008 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Ägyptologischen Seminar der Freien Universität Berlin, es folgte eine Gastprofessur in Tübingen. Seit April 2009 ist sie Heisenbergstipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft und zwischen Oktober 2010 und Juli 2011 Fellow in Residence am Lichtenbergkolleg der Universität Göttingen.

top  Top Dr. Harald Krüger, 28-04-2011 drucken   Druckbares Layout
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