80. Erich-Regener-Vortrag
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Zum 80. Erich-Regener-Vortrag lädt das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Katlenburg-Lindau alle interessierten Hörer in seinen Hörsaal ein (Ortsteil Lindau, Max-Planck-Straße 2).
Am Donnerstag, den 19. Januar 2012, wird Herr Dr. Frank Postberg von der Universität Heidelberg einen ca. einstündigen Vortrag mit dem Titel "Eisvulkanismus auf Enceladus und andere Entdeckungen auf Saturns Eismonden: Aktuelle Ergebnisse der Raumsonde Cassini" halten.
Der Planet Saturn ist vor allem durch sein ausgedehntes Ringsystem bekannt. Auch sein größter Mond Titan, mit einer dichten Atmosphäre reich an organischen Substanzen, fasziniert seit jeher die Planetenforscher. Seit sich jedoch die Raumsonde Cassini in einer Umlaufbahn um Saturn befindet, sind die vorher wenig beachteten Eismonde in den Fokus der Wissenschaft gerückt. Diese kleinen Himmelskörper mit Durchmessern zwischen 400 km und 1500 km halten so manche Überraschung bereit. Iapetus verblüfft mit einem riesigen Gebirge an seinem Äquator, von der Entdeckung eines Mini-Ringes um Rhea wurde berichtet und der kleine Mimas verblüfft nicht nur mit seinem riesigen Krater (der ihm den Spitznamen "Todesstern" einbrachte) sondern mit einer ungewöhnlichen Oberflächentemperatur.
Der Star unter Saturns Eismonden ist jedoch Enceladus. 2005 entdeckte die Raumsonde Cassini riesige Fontänen aus Eispartikeln und Gas. Diese schießen aus seltsamen Gräben - den so genannten Tigerstreifen - Hunderte Kilometer in die Höhe. Seit Jahren wird heftig diskutiert, ob sich ein Ozean unter dem -200°C kalten Eispanzer verbirgt und ob der "Cryo-Vulkanismus" dieses außergewöhnlichen Mondes von flüssigem Wasser gespeist wird. Nun erlangt dieser Himmelskörper, den man vor wenigen Jahren noch für einen durchgefrorenen Eisball hielt, auch große Beachtung unter Astrobiologen.
Abb. 1: Die Eismonde Dione, Thetis und Pandora über dem Saturnsystem aufgenommen von der Raumsonde Cassini. Quelle: NASA/JPL. |
Abb. 2: Eisfontänen in der Südpolregion des Saturnmondes Enceladus aufgenommen von der Raumsonde Cassini. Quelle: NASA/JPL. |
Der Vortragende Dr. Frank Postberg hat an der Universität Darmstadt Chemie und Physik studiert. Im Jahr 2007 hat er an der Universität Heidelberg promoviert und forscht zur Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geowissenschaften der Universität Heidelberg. Seine Arbeitsgebiete sind die Eismonde und die Staubringe des Saturnsystems.
© 2009, Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung, Lindau |
Dr. Harald Krüger 18-10-2011 |