Geschichte
Die Gründer: Walter Dieminger und Erich Regener
Walter Dieminger gründete 1934 eine Ionosphären-Beobachtungsstation bei der Erprobungsstelle der Luftwaffe in Rechlin/Mecklenburg. Nach zwei Umsiedlungen und Namensänderungen kam die Arbeitsgruppe um Dieminger im März 1946 schließlich nach Lindau (Harz). Das Institut wird noch im selben Jahr in die damalige Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft eingegliedert.
Abb. 1: In den ersten Jahren nach ihrer Ankunft in Lindau im März 1946 war die Arbeitsgruppe um Walter Dieminger in diesen Baracken und dem dahinter liegenden großen Bau aus dem Mittelalter, dem "Mushaus", untergebracht.
Nach Gründung der Max-Planck-Gesellschaft im Februar 1948 erhält das Institut schließlich im Oktober 1948 den Namen Max-Planck-Institut für Ionosphärenforschung. Im Jahr 1954 wird der Grundstein für die ersten neuen Institutsgebäude gelegt.
Abb. 2: Ionosphärenforschung - Ionogramm vom 31. Dezember 1957
Erich Regener zeigte schon während seiner Zeit an der TH Stuttgart (bis Ende 1937) großes Interesse an der Zusammensetzung und Physik der Stratosphäre. Im Jahr 1938 wurde seine neu gegründete "Forschungsstelle für Physik der Stratosphäre" in Friedrichshafen am Bodensee ein Mitglied der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. Zehn Jahre später - es erfolgte 1944 noch ein Umzug nach Weissenau bei Ravensburg - übernahm die Max-Planck-Gesellschaft das Institut. Es erhielt schließlich 1952 den Namen Max-Planck-Institut für Physik der Stratosphäre. Nach dem Tod von Erich Regener im Jahr 1955 wurde das Institut durch seinen Nachfolger Julius Bartels nach Lindau verlegt.
Abb. 3: Das Antennenfeld des SOUSY-Radars zur Messung von Winden und Turbulenz in der Atmosphäre. Es nahm den Platz von zwei Fußballfeldern ein. Noch größer ist das vom Institut erbaute Antennensystem der Heating-Anlage bei Tromsø (Norwegen).
Bei weiterhin getrennter wissenschaftlicher Leitung erhielten die beiden Teilinstitute ab Januar 1958 den gemeinsamen Namen Max-Planck-Institut für Aeronomie. Erst 1975 erfolgte die endgültige Vereinigung unter einer wissenschaftlichen Leitung mit den beiden Direktoren William Ian Axford und Georg Pfotzer. Weitere Direktoren waren Tor Hagfors und Helmut Rosenbauer.
Abb. 4 und 5: Mit dem ersten deutschen Forschungssatelliten "Azur" (Start 1969) begann die Beteiligung des Instituts an Weltraummissionen. Die beiden baugleichen Helios-Sonden (Bild) waren ein erster Höhepunkt der frühen Weltraumforschung. Die Form der Helios-Sonde war Vorlage für das Logo des Max-Planck-Instituts für Aeronomie.
Ab 1997 konzentrierten sich die wissenschaftlichen Arbeiten - einem Senatsbeschluss der MPG folgend - auf die Fachgebiete Sonnen- und Planetenphysik. Seit dem 1. Juli 2004 trägt das Institut den Namen Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung.
Abb. 6: Das neue Logo des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung.
60 Jahre Forschung in Lindau in einem Buch zusammengefasst
Die wechselvolle Entwicklung des Max-Planck-Instituts in Katlenburg-Lindau ist nun in einem Buch mit dem Titel "60 Jahre Forschung in Lindau" erschienen. In einer Abfolge von Einzelbeiträgen wird die Institutsgeschichte vom "Fraunhofer-Institut" zum "Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung" wiedergegeben. Zeitzeugen der ersten Stunde und viele ehemalige Mitarbeiter haben Kurzberichte beigetragen oder waren zu Interviews bereit, die jeweils spezielle Entwicklungsabschnitte behandeln. Zusammengetragen und erweitert wurden diese Beiträge von zwei ehemaligen wissenschaftlichen Mitarbeitern des Instituts, die dem Institut seit Beginn der 60er Jahre angehörten. "Die Recherchen über den 60-jährigen Zeitraum gestalteten sich überaus schwierig, da aus den ersten 20 Jahren kaum Aufzeichnungen oder Protokolle auffindbar waren", sagte Dr. Peter Czechowsky, der zusammen mit Dr. Rüdiger Rüster diese schwierige Aufgabe übernommen hat. Das Buch umfasst mehr als 240 Seiten mit über 50 farbigen Abbildungen und wird durch eine beigefügte CD ergänzt, die einige sehr ausführliche und detaillierte Berichte mit vielen historischen Fotos enthält.
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