Wissenschaftliches Highlight April 2005
http://www.mps.mpg.de/de/topics/topic_200504.html

Plasmaströmungen in Koronalöchern folgen den koronalen Magnetfeldern

3D magnetic field structure Wir beobachten mit Hilfe von linkSUMER kleinskalige Plasmaströmungen und vergleichen diese mit dem koronalen Magnetfeld. Das Magnetfeld wurde mit Hilfe eines Potentialfeldmodels aus einem gemessenen Magnetogramm extrapoliert. Die linke Abbildung zeigt geschlossene Magnetfeldbögen (gelb) und die rechte Abbildung offene Felder (rotbraun). Die schwarze Linie zeigt die Grenze des Koronalochs und das rote Rechteck makiert, wo wir SUMER-Daten haben. Im Koronaloch gibt es (neben offenen Feldlinien) nur sehr kurze, geschlossene Magnetfeldbögen. In der ruhigen Sonne ausserhalb des Koronalochs (rechts oben) sind die geschlossenen Magnetfeldbögen wesentlich länger und höher.

link extern Siehe wissenschaftliche Originalarbeit (auf englisch) von Wiegelmann, Xia und Marsch in A&A für weitere Informationen.

SUMER-map of Ne VIII Doppler shift Wir projizieren die Magnetfelder auf ein SUMER-Dopplergram (gelbe Feldlinien sind geschlossen und rotbraune offen). Das Dopplergram zeigt die Plasmaströmung, wobei eine Blauverschiebung aufwärts- und eine Rotverschiebung abwärts strömendes Plasma zeigt. In weissen Flecken ist das Plasma in Ruhe. Das koronale Magnetfeld spielt eine Schlüsselrolle für die Plasmaströmung und damit auch für die Quelle des Sonnenwindes. Wir finden die grösste Blauverschiebung mit einer Aufwärtsströmung bis zu 20km/s (dunkelblaue Flecken) in Gebieten, wo das Magnetfeld offen und unipolar konzentriert ist. Im Gegensatz dazu bleibt das auf geschlossenen Magnetfeldbögen gefangene Plasma nahezu in Ruhe.




© 2009, Max-Planck-Institut für
Sonnensystemforschung, Lindau
Wiegelmann
08-04-2005