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Pressenotiz 01/2001 vom 23. Januar 2001
Professor Sir Ian Axford tritt in den Ruhestand
Am 2. Januar 2001 ist der dienstälteste der vier Direktoren des Max-Planck-Instituts für Aeronomie (MPAE) in Katlenburg-Lindau, Professor Sir Ian Axford, 68 Jahre alt geworden, Ende Januar wird er aus dem aktiven Dienst scheiden. Am Dienstag, dem 30. Januar 2001, wird er von der Institutsleitung und den Mitarbeitern aus Anlaß seiner Emeritierung mit einem wissenschaftlichen Festkolloquium und einem Empfang geehrt.
Ian Axford wurde 1933 in Dannevirke in Neuseeland geboren. Als er vier Jahre alt war, zog seine Familie nach Napier um. Er studierte in seinem Heimatland (Canterbury) und in England (Manchester und Cambridge) Ingenieurwissenschaften und Mathematik. In Manchester promovierte er 1960 mit einer Arbeit aus dem Gebiet der angewandten Mathematik. 1961/62 arbeitete er zwei Jahre am Canadian Defence Research Board (Theoretical Studies Group). 1963 bis 1967 war er Professor für Astronomie an der Cornell University im Staat New York. 1967 bis 1974 lehrte er an der University of California in San Diego Physik und angewandte Elektrophysik. Seit 1974 arbeitet er, unterbrochen nur von der Tätigkeit als Vizekanzler der Victoria-Universiät in Wellington/Neuseeland (1982 - 1985), als Wissenschaftliches Mitglied und Direktor am MPAE. Das Institut, das schon vor seinem Eintritt auf dem Gebiet der Physik der höheren Erdatmosphäre weltweites Ansehen genoß, beteiligte sich unter seinem Einfluß vermehrt an wichtigen internationalen Missionen der Weltraumforschung. Axford ist Fellow der angesehenen Royal Society in London (F. R. S.). 1996 wurde er von der englischen Königin mit dem Titel "Knight Bachelor" in den Ritterstand erhoben. Die Ehrendoktorwürde wurde ihm zweimal verliehen.
Beim Rückblick auf die Arbeit am MPAE in den letzten Jahrzehnten hält Sir Ian die Beiträge zur Mission Giotto (zum Halleyschen Kometen) und zu den Sonnensonden Ulysses und SOHO für die größten Erfolge. Doch auch zahlreiche andere in seiner Amtszeit durchgeführte Projekte, darunter viele erdgebundene, wurden weltweit anerkannt. Könnte er noch ein Weltraumprojekt mitgestalten, dann wäre das der bereits ins Programm der ESA aufgenommene "Solar Orbiter", der allerdings erst in etwa zehn Jahren starten wird. In der Zukunft wird er sich wieder häufiger in seiner Heimat Neuseeland aufhalten. Mit der Arbeit will er aber vorläufig noch nicht ganz aufhören - drei bis vier Monate jährlich wird er voraussichtlich in Lindau verbringen. Die gewonnene Freizeit möchte er gern für seine geschichtlichen Studien (u. a. über die Freimaurerei) und zum Schreiben von Büchern mit historischem Inhalt nutzen. Seinen Urlaub wird er wohl am liebsten in England, insbesondere in London, verbringen.
Schwerpunkte in Sir Ians Lebenswerk sind die Magnetosphären- und die Heliosphärenforschung. Vier seiner Weggefährten (Prof. Dr. V. M. Vasyliunas vom MPAE in Katlenburg-Lindau, Prof. Dr. G. C. Reid vom NOAA-Space Environment Laboratory in Boulder/Colorado, USA, Prof. Dr. A. Nishida vom Institute of Space and Astronautical Science in Sagamihara/Japan und Dr. D. E. Page aus Truro/Cornwall, UK) werden am 30. Januar ab 14 Uhr in Anwesenheit von Gästen aus dem In- und Ausland im Hörsaal des MPAE über diese Gebiete der Physik und die wissenschaftlichen Leistungen Sir Ians sprechen. Nach den Vorträgen, um ca. 17.45 Uhr, bittet Prof. Dr. S. Solanki, seit Jahresbeginn geschäftsführender Direktor des MPAE, zu einem Empfang in die Kantine.
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