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Pressenotiz 10/2008
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Pressenotiz 10/2008 - 14. Juli 2008

Zwillinge der Sonne helfen, Magneträtsel zu lösen

Wissenschaftler untersuchen sonnenähnliche Sterne und bestätigen so neueste Theorien zum Magnetfeld unseres Zentralgestirns.

Die Geschwindigkeit, mit der sich ein Stern um seine eigene Achse dreht, wirkt sich dramatisch auf die Gestalt seines Magnetfeldes aus. Das hat ein internationales Team von Forschern, zu denen auch Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung gehören, jetzt herausgefunden. Die Forscher haben Sterne beobachtet, die – mit Ausnahme ihrer Rotationsgeschwindigkeit – der Sonne sehr ähnlich sind. Die experimentellen Ergebnisse bestätigen jüngste theoretische Modelle, die den Ursprung des Sonnen-Magnetfeldes erklären.

Obwohl die Sonne der Stern ist, der der Erde am nächsten liegt, sind Astronomen noch längst nicht all seinen Geheimnissen auf die Schliche gekommen. Eine offene Frage ist beispielsweise, wie das Magnetfeld der Sonne entsteht. Es ist sowohl für die dunklen Sonnenflecke als auch für die heftigen Sonneneruptionen verantwortlich. Diese Phänomene können sich bis auf die Erde auswirken – durch Polarlichter oder massive elektrische Störungen.

Um die Frage nach dem Magnetfeld der Sonne zu beantworten, beobachten Wissenschaftler jedoch nicht nur die Sonne selbst. Ebenso hilfreich kann es sein, die magnetischen Eigenschaften sonnenähnlicher Sterne zu verstehen. Auf diese Weise können Forscher untersuchen, wie sich Masse, Alter und Rotationsgeschwindigkeit auf das Magnetfeld der Sterne auswirken – und so ihre Theorien für die Sonne überprüfen.

Mit Hilfe eines neuen Instruments der Bernard-Lyot-Sternwarte in den französischen Pyrenäen, des sogenannten NARVAL Spektropolarimeter, hat eine Gruppe von Wissenschaftlern nun den sonnenähnlichen Stern 18 Sco beobachtet. Er befindet sich 46 Lichtjahre von der Erde entfernt und gilt als bester Sonnen-Zwilling in der „Nähe“ unseres Sonnensystems. Denn nicht nur sein Alter, seine Helligkeit und seine Masse stimmen mit denen der Sonne gut überein. Auch die Rotationsgeschwindigkeiten beider Sterne sind ähnlich. Die neuen Messergebnisse zeigen nun, dass das Magnetfeld von 18 Sco dem der Sonne in den Phasen gleicht, in denen sie besonders aktiv ist.

Ähnliche Beobachtungen liegen nun auch für drei weitere Sterne vor. Auch sie sind der Sonne ähnlich, drehen sich jedoch bis zu dreimal so schnell. Die Messungen bestätigen nun die Theorie, dass die Gestalt der Magnetfelder stark von der Rotationsgeschwindigkeit abhängt. Mit zunehmender Geschwindigkeit verwandeln sich die magnetischen Pole in magnetische Ringe, die den Stern umgeben. Die Magnetfelder der schnell rotierenden Sterne sehen deshalb aus wie Kreisel.

 

Sonnen-Eruptionen sind die heftigsten Energie-Entladungen im Sonnensystem.
(Bild: NASA/ESA)

 

 

Das Magnetfeld eines Sterns, der deutlich schneller als die Sonne rotiert, ähnelt einem Kreisel.
(Bild: Benjamin Brown)

 


Kontakt

Prof. Dr. Sami K. Solanki
MPI für Sonnensystemforschung
Max-Planck-Straße 2
37191 Katlenburg-Lindau
Tel.: 05556 979 325
Fax.: 05556 979 240
Email: solanki@mps.mpg.de

Dr. Birgit Krummheuer
MPI für Sonnensystemforschung
Max-Planck-Str. 2
37191 Katlenburg-Lindau
Tel.: 05556 979 462, 0173 3958625
Fax.: 05556 979 240
Email: krummheuer@mps.mpg.de

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