61. Erich-Regener-Vortrag
|
Zum 61. Erich-Regener-Vortrag lädt das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Katlenburg-Lindau alle interessierten Hörer in seinen Hörsaal ein (Ortsteil Lindau, Max-Planck-Straße 2).
Am Dienstag, den 09. Dezember 2008, um 19.00 Uhr, wird Herr Dr. Jürgen Hamel aus Berlin einen ca. einstündigen Vortrag mit dem Titel "1609 - oder: Kepler, Galilei, das Fernrohr und die Folgen. Das Internationale Jahr der Astronomie 2009" halten.
Am 25. September 1608 beantragte ein Brillenschleifer aus Middelburg/Niederlande das Patent für ein Instrument, mit dem er entfernte Dinge wie aus der Nähe sehen konnte. Das Fernrohr war erfunden. Sofort erkannte man den Nutzen in der Militärtechnik - war dort ein feindliches Schiff und mit welcher Bewaffnung? Die Kunde von diesem nützlichen Instrument verbreitete sich rasch und 1609 richteten es die Astronomen an den Himmel: Sonne, Mond, Planeten und Sterne. Überall war plötzlich etwas zu sehen, das zuvor dem menschlichen Blick verborgen war und das waren erstaunliche Dinge. Galilei war einer dieser Gelehrten und der erste, der seine Entdeckungen veröffentlichte und damit Aufsehen erregte.
Der große Optiker freilich war Kepler. Er konnte erklären, wie das Fernrohr funktioniert und entwickelte gleich ein deutlich verbessertes Instrument. Doch Kepler tat noch mehr. Im Jahre 1609 erschien seine "Neue Astronomie oder Physik des Himmels", darin das erste "Keplersche Gesetz" von der elliptischen Bahnform der Planeten. Damit brach er mit der uralten Vorstellung von der Göttlichkeit der Himmelskörper. Die Berechnungen der Planetenörter waren nun viel genauer als zuvor. Diese brauchte man schließlich für Horoskope. Und für uns? Auch Satelliten und Raumstationen bewegen sich auf Keplerschen Bahnen. Ohne Kepler kein Fernsehen, keine Sportreportage aus fernen Ländern, kein Navigationssystem. Es begann vor 400 Jahren ...
Weitere Information zum Internationalen Astronomiejahr 2009: http://www.astronomy2009.de/ |
© 2006, Max Planck Institute for Solar System Research, Lindau |
Dr. Harald Krüger 23-11-2008 |