43. Erich-Regener-Vortrag
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Zum 43. Erich-Regener-Vortrag lädt das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Katlenburg-Lindau alle interessierten Hörer in seinen Hörsaal ein (Ortsteil Lindau, Max-Planck-Straße 2). Am Donnerstag, dem 8. Dezember 2005, um 19.00 Uhr, wird Dr. Wolfgang Rau aus Heidelberg einen ca. einstündigen Vortrag über das Thema "Dunkle Materie" halten. Dr. Rau studierte an der Universität Heidelberg; Thema seiner Doktorarbeit am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg waren Sonnenneutrinoexperimente. Von 2000 bis 2002 war er während eines von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung unterstützten Forschungsaufenthalts in Kalifornien an dem Experiment CDMS (Cryogenic Dark Matter Search) beteiligt. Seit 2002 setzt er die Suche nach dunkler Materie an der Technischen Universität München durch Mitarbeit am Experiment CRESST (Cryogenic Rare Event Search with Superconducting Thermometers) fort. In die Planungen für das Nachfolgeprojekt EURECA (European Underground Rare Event Calorimeter Array) ist er eingebunden.
Erstmals stellte Fritz Zwicky in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts bei der Untersuchung von Galaxien in einem Galaxienhaufen fest, dass sich deren Bewegung mit den bekannten Gesetzen nicht erklären lässt - wenn nicht zusätzlich zur sichtbaren eine erhebliche Menge zumindest mit damaligen astronomischen Methoden nicht sichtbar zu machender Materie existiert. Inzwischen gibt es ein überwältigendes Repertoire an Beobachtungen der verschiedensten Art, die sich mit unseren klassischen Vorstellungen nicht vereinbaren lassen, die aber verständlich werden, wenn man annimmt, dass Zwicky recht hatte und das Universum zu einem wesentlichen Teil aus unsichtbarer, "dunkler" Materie besteht. Ungereimtheiten treten nicht nur in der Kosmologie und Astrophysik auf, auch die Teilchenphysik kämpft mit ungeklärten Problemen. Ein Vorschlag zur Lösung eines Teils dieser Probleme ist die mögliche Existenz von schweren Teilchen, die nur eine geringe Wechselwirkung mit normaler Materie haben, sogenannter WIMPs ("Weakly Interacting Massive Particles"). Mit unterschiedlichen Methoden, u. a. mit dem Experiment CRESST, wird versucht, diese WIMPs nachzuweisen.
© 2006, Max Planck Institute for Solar System Research, Lindau |
Dr. Bernd Wöbke 27-11-2005 |