Temperatur- und Wärmestromberechnung der Antenne mit GFK- / Aluminium- Supports im CONSERT -Experiment der ROSETTA-Mission
Die Antenne im CONSERT-Experiment der ROSETTA-Mission muß einigen thermalen Spezifikationen genügen. Bei der ‘verpackten’ Antenne ist die Einstrahlung bei einer Entfernung von einem AU zu berücksichtigen. Bei der ‘ausgefahrenen’ Antenne sind die Verhältnisse bei den Entfernungen 1,0, 3,0, und 5,25 AU zu überprüfen. Ferner ist die Strahlungsrichtung zu beachten, die durch den Polarwinkel q beschrieben wird und immer in der xz-Ebene liegt.
So darf der gesamte Wärmestrom von den Supports zum Raumschiff den Betrag von 2 W nicht überschreiten. Für die ‘verpackte’ Antenne gilt eine weitere Spezifikation: Die Temperatur am Support 3 (50042) muß bei einer Entfernung von einem AU im Bereich von -80 °C bis 100 °C liegen. Von Interesse ist auch die Temperatur am Support 1 (50041) und die Temperatur am Punkt, an dem sich der Dipol kreuzt.
Bei dieser Berechnung werden GFK-Supports berücksichtigt, die als Isolatoren zwischen Raumschiff und Antenne wirken. Die Isolationswirkung ist im Anhang abgeschätzt. Support 1 und 3 bestehen teilweise aus Aluminium.
Für die Berechnung wird die Methode der Finiten Elemente (FE) angewandt. Die Wärmequellen und -senken durch Wärmestrahlung erfordern eine Modellierung der Randbedingungen, so daß eine Schnittstelle zur FE-Berechnung entsteht. Zur Realisierung dieser Modellierung wird ein FORTRAN-Programm entwickelt, das auch die Ein- und Ausgabe übernimmt.
Die Strukturen der Antenne bestehen aus Rohren und haben folgende Abmessungen (Tab. 1):
Tab. 1: Abmessungen der Strukturen
Struktur |
Innenradius |
Außenradius |
Querschnitt |
Länge |
Struktur 1 (50044) |
8,06 mm |
9,95 mm |
106,94 mm² |
1100 mm |
Struktur 2 (50045) |
8,06 mm |
9,95 mm |
106,94 mm² |
1000 mm |
Reflektor (50046) |
2 mm |
2,5 mm |
7,069 mm² |
770 mm (4*) |
Dipol (50047) |
2 mm |
2,5 mm |
7,069 mm² |
770 mm (4*) |
Die Supports der Antenne haben eine komplexe Gestalt. Die Temperaturen und die Wärmeströme werden durch die gesamte freie Oberfläche bei der Abstrahlung und die Flächen in der xy-Ebene und der yz-Ebene bei der Einstrahlung beeinflußt. Die entsprechenden Flächen sind in Tab. 2 zusammengefaßt.
Tab. 2: Oberflächen der Supports ohne MLI-Bedeckung
Struktur |
Oberfläche in xy-Ebene [m²] |
Oberfläche in yz-Ebene [m²] |
Oberfläche gesamt [m²] |
Support 1 (50040) GFK-Teil |
0 |
0,00123*5/8 |
0,0063*5/8 |
Support 1 (50040) Aluminium-Teil |
0,0014 |
0,00123*3/8 |
0,0063*3/8 |
Support 2 (50041) |
0,000135 |
0,0040 |
0,0141 |
Support 3 (50042) GFK-Teil |
0 |
0,0037/4 |
0,0240/4 |
Support 3 (50042) Aluminium-Teil |
0,00293 |
0,0037*3/4 |
0,0240*3/4 |
Support 4 (50043) |
0,000135 |
0,0040 |
0,0141 |
Tab. 3: Elemente und Längen der Supports
Struktur |
Elementanzahl |
Elementlänge |
Gesamtlänge in z |
Support 1 (50040) GFK-Teil |
5 |
0,004375 |
0,0219 |
Support 1 (50040) Aluminium-Teil |
3 |
0,004375 |
0,0131 |
Support 2 (50041) |
8 |
0,0125 |
0,1 |
Support 3 (50042) GFK-Teil |
4 |
0,00625 |
0,025 |
Support 3 (50042) Aluminium-Teil |
4 |
0,01875 |
0,075 |
Support 4 (50043) |
8 |
0,0125 |
0,1 |
Die GFK-Bereiche der Supports werden durch zwei GFK-Platten der Materialdicke 1,5 mm modelliert. Anhand der Breite kann die xy-Queschnittsfläche berechnet werden, Tab. 4.
Tab. 4: Querschnitt der Supports in xy-Ebene im GFK-Bereich
Struktur |
Materialdicke [m] |
GFK Gesamtbreite [m] |
Querschnittsfläche [m²] |
Support 1 (50040) |
0,0015 |
0,115 |
0,000173 |
Support 2 (50041) |
0,0015 |
0,09 |
0,000135 |
Support 3 (50042) |
0,0015 |
0,125 |
0,000188 |
Support 4 (50043) |
0,0015 |
0,09 |
0,000135 |
Die Strukturen und Supports haben eine Orientierung zum Koordinatensystem. Die Orientierung ist entscheidend für die Einstrahlungsleistung. Bei den Strukturen CFK-Rohre, Reflektor und Dipol ändert sich die Orientierung nach dem ‘Ausfahren’ der Antenne. In den folgenden Tabellen werden die Orientierungen der Strukturen und Supports als Einheitsvektoren angegeben (Tab. 5 und Tab. 6).
Tab. 5: Orientierungsvektoren der Strukturen für die ‘verpackte’ und ‘ausgefahrene’ Antenne
Struktur |
Orientierung ‘verpackte’ Antenne |
Orientierung ‘ausgefahrene’ Antenne |
Struktur 1 (50044) |
(1,0,0) |
(0,1,0) |
Struktur 2 (50045) |
(1,0,0) |
(0,0,1) |
Reflektor (50046) |
(1,0,0) |
(,,0) |
Dipol (50047) |
(1,0,0) |
(,,0) |
Tab. 6: Orientierungsvektoren der Supports (gilt nur wenn der Strahlungsvektor in der xz-Ebene liegt)
Support |
Orientierung der xy-Ebene |
Orientierung der yz-Ebene |
Support 1 (50040) |
(1,0,0) |
(0,0,1) |
Support 2 (50041) |
(1,0,0) |
(0,0,1) |
Support 3 (50042) |
(1,0,0) |
(0,0,1) |
Support 4 (50043) |
(1,0,0) |
(0,0,1) |
Sind der Einheitsvektor der Strahlungsrichtung und der Orientierungsvektor der Struktur (siehe Abschnitt 2.1.2), dann ist der Anteil f der einfallenden Strahlungsdichte auf das Element:
(1)
Der Einheitsvektor der Strahlungsrichtung ergibt sich aus dem Polarwinkel q :
(2)
Dabei entspricht 0-Grad der z-Richtung .
Sind r der Radius der Antennenstruktur, l die Länge der Struktur, die einfallende Strahlungsdichte und a der Absorptionskoeffizient, dann ist die aufgenommene Strahlungsleistung P der Struktur:
(3)
Bem.:
(4)
Dabei ist = 1344 W m-1 die Strahlungsdichte bei einem AU.
Tab. 7: Reduzierung der Strahlungsleistung durch Abschattung für die ‘verpackte’ Antenne
Struktur |
Reduzierung der Strahlungsleistung durch Abschattung |
Struktur 1 (50044) |
100 % |
Struktur 2 (50045) |
0 % |
Reflektor (50046) |
100 % |
Dipol (50047) |
50 % |
(5)
Dabei sind Ai die bestrahlten Oberflächen der Supports und fi die zugehörigen Anteile der Strahlungsleistung. Die Strahlungsleistung P wird verteilt über jeweils acht Elemente in die Supports eingekoppelt.
Es wird davon ausgegangen, daß die Antenne zur Hälfte das Weltall (T = 0 K) und zur anderen Hälfte ein Objekt ‘sieht’. Dies entspricht einem Raumwinkel W = 2 p . Das Objekt hat die Temperatur TMLI (Tab. 8). Die von der Antenne abgestrahlte Wärmeleistung P2 ergibt sich zu:
(6)
Dabei ist e der Emissionskoeffizient und T die Oberflächentemperatur.
Die Stefan-Boltzmann-Konstante hat den Wert s = 5,67 × 10-8 W m-2 K-4.
Tab. 8: Temperatur der MLI in Abhängigkeit von der Entfernung d
Entfernung d [AU] |
TMLI [K] |
1 |
358 |
3 |
258 |
5,25 |
98 |
Die Absorptions- und die Emissionsleistung in den Materialbereichen der Supports wird gleichmäßig über die vorhandenen Elemente verteilt.
Zwischen den Strukturen, Supports und den Raumschiff treten Wärmewiderstände auf. Die Wärmekopplungen sind für die ‘ausgefahrene’ und ‘verpackte’ Antenne unterschiedlich (Tab. 9 und Tab. 10).
Tab. 9: Wärmekopplungen zwischen den Elementen der ‘ausgefahrenen’ Antenne
Ort der Wärmekopplung |
Wert [W K-1] |
Wärmekopplung zwischen CFK-Struktur 1 (50044) und Reflektor (50046) |
¥ |
Wärmekopplung zwischen CFK-Struktur 2 (50045) und Dipol (50047) |
¥ |
Wärmekopplung zwischen CFK-Struktur 1 (50044) und CFK-Struktur 2 (50045) |
1,2 |
Wärmekopplung zwischen Support 1 (50040) und CFK-Struktur 1 (50044) |
1,2 |
Wärmekopplung zwischen Raumschiff (S/C) und Supports |
¥ |
Tab. 10: Wärmekopplungen zwischen den Elementen der ‘verpackten’ Antenne
Ort der Wärmekopplung |
Wert [W K-1] |
Wärmekopplung zwischen CFK-Struktur 1 (50044) und Reflektor (50046) |
¥ |
Wärmekopplung zwischen CFK-Struktur 2 (50045) und Dipol (50047) |
¥ |
Wärmekopplung zwischen CFK-Struktur 1 (50044) und CFK-Struktur 2 (50045) |
0,003175 |
Wärmekopplung zwischen Support 1 (50040) und CFK-Struktur 1 (50044) |
0,003175 |
Wärmekopplung zwischen Support 2 (50041) und CFK-Struktur 1 (50044) |
¥ |
Wärmekopplung zwischen Support 2 (50041) und CFK-Struktur 2 (50045) |
¥ |
Wärmekopplung zwischen Support 3 (50042) und CFK-Struktur 1 (50044) |
¥ |
Wärmekopplung zwischen Support 3 (50042) und CFK-Struktur 2 (50045) |
¥ |
Wärmekopplung zwischen Support 4 (50043) und CFK-Struktur 1 (50044) |
¥ |
Wärmekopplung zwischen Support 4 (50043) und CFK-Struktur 2 (50045) |
¥ |
Wärmekopplung zwischen Raumschiff (S/C) und Supports |
¥ |
Bem.:
Tab. 11: Temperatur des Raumschiffs in Abhängigkeit von der Entfernung d
Entfernung d [AU] |
TSC [K] |
1 |
313 |
3 |
273 |
5,25 |
236 |
Die Supports, CFK-Strukturen, der Dipol und der Reflektor bestehen aus verschiedenen Materialien und haben deshalb unterschiedliche Wärmeleitfähigkeiten (Tab. 12).
Tab. 12: Wärmeleitfähigkeit der Elemente
Element |
Wärmeleitfähigkeit [W m-1 K-1] |
Struktur 1 (50044) |
36,5 (siehe Anhang) |
Struktur 2 (50045) |
36,5 (siehe Anhang) |
Reflektor (50046) |
145 |
Dipol (50047) |
145 |
Support 1 (50040) GFK-Teil |
0,4 |
Support 1 (50040) Aluminium-Teil |
145 |
Support 2 (50041) |
0,4 |
Support 3 (50042) GFK-Teil |
0,4 |
Support 3 (50042) Aluminium-Teil |
145 |
Support 4 (50043) |
0,4 |
Bem.:
Tab. 13: Absorptions- und Emissionskoeffizient
Oberfläche |
Absorptionskoeffizient a |
Emissionskoeffizient e |
Weißes Plasmocer |
0,34 |
0,76 |
Schwarzes Plasmocer |
0,91 |
0,77 |
‘Schwarze Farbe’ (GFK-Oberfläche) |
0,95 |
0,85 |
Alle vier Grundplatten der Supports sind MLI-bedeckt. Wäre das nicht der Fall, kann die Oberfläche der Aluminium-Grundplatten Wärme abstrahlen und auch durch Einstrahlung Energie aufnehmen. Nachfolgend sind für eine Grundfläche von 77 cm die Abstrahlung und die Einstrahlung berechnet. Dabei sind die Oberflächen mit schwarzen Plasmocer beschichtet und haben die gleiche Temperatur wie das Raumschiff TSC (Tab. 11) .
d[AU]: 1,00 Theta: 0,00 Abstrahlung[W]: 3,23 Einstrahlung[W]: 9,42 Bilanz[W]: 6,19
d[AU]: 1,00 Theta: 15,00 Abstrahlung[W]: 3,23 Einstrahlung[W]: 9,10 Bilanz[W]: 5,87
d[AU]: 1,00 Theta: 30,00 Abstrahlung[W]: 3,23 Einstrahlung[W]: 8,16 Bilanz[W]: 4,93
d[AU]: 1,00 Theta: 45,00 Abstrahlung[W]: 3,23 Einstrahlung[W]: 6,66 Bilanz[W]: 3,43
d[AU]: 1,00 Theta: 60,00 Abstrahlung[W]: 3,23 Einstrahlung[W]: 4,71 Bilanz[W]: 1,48
d[AU]: 1,00 Theta: 75,00 Abstrahlung[W]: 3,23 Einstrahlung[W]: 2,44 Bilanz[W]: -0,79
d[AU]: 1,00 Theta: 90,00 Abstrahlung[W]: 3,23 Einstrahlung[W]: 0,00 Bilanz[W]: -3,23
d[AU]: 3,00 Theta: 0,00 Abstrahlung[W]: 1,87 Einstrahlung[W]: 1,05 Bilanz[W]: -0,82
d[AU]: 3,00 Theta: 15,00 Abstrahlung[W]: 1,87 Einstrahlung[W]: 1,01 Bilanz[W]: -0,86
d[AU]: 3,00 Theta: 30,00 Abstrahlung[W]: 1,87 Einstrahlung[W]: 0,91 Bilanz[W]: -0,96
d[AU]: 3,00 Theta: 45,00 Abstrahlung[W]: 1,87 Einstrahlung[W]: 0,74 Bilanz[W]: -1,13
d[AU]: 3,00 Theta: 60,00 Abstrahlung[W]: 1,87 Einstrahlung[W]: 0,52 Bilanz[W]: -1,34
d[AU]: 3,00 Theta: 75,00 Abstrahlung[W]: 1,87 Einstrahlung[W]: 0,27 Bilanz[W]: -1,60
d[AU]: 3,00 Theta: 90,00 Abstrahlung[W]: 1,87 Einstrahlung[W]: 0,00 Bilanz[W]: -1,87
d[AU]: 5,25 Theta: 0,00 Abstrahlung[W]: 1,04 Einstrahlung[W]: 0,34 Bilanz[W]: -0,70
d[AU]: 5,25 Theta: 15,00 Abstrahlung[W]: 1,04 Einstrahlung[W]: 0,33 Bilanz[W]: -0,71
d[AU]: 5,25 Theta: 30,00 Abstrahlung[W]: 1,04 Einstrahlung[W]: 0,30 Bilanz[W]: -0,75
d[AU]: 5,25 Theta: 45,00 Abstrahlung[W]: 1,04 Einstrahlung[W]: 0,24 Bilanz[W]: -0,80
d[AU]: 5,25 Theta: 60,00 Abstrahlung[W]: 1,04 Einstrahlung[W]: 0,17 Bilanz[W]: -0,87
d[AU]: 5,25 Theta: 75,00 Abstrahlung[W]: 1,04 Einstrahlung[W]: 0,09 Bilanz[W]: -0,95
d[AU]: 5,25 Theta: 90,00 Abstrahlung[W]: 1,04 Einstrahlung[W]: 0,00 Bilanz[W]: -1,04
Sind die Aluminium-Grundplatten mit weißem Plasmocer beschichtet ergeben sich folgende Werte:
d[AU]: 1,00 Theta: 0,00 Abstrahlung [W]: 3,18 Einstrahlung[W]: 3,52 Bilanz[W]: 0,33
d[AU]: 1,00 Theta: 15,00 Abstrahlung[W]: 3,18 Einstrahlung[W]: 3,40 Bilanz[W]: 0,21
d[AU]: 1,00 Theta: 30,00 Abstrahlung[W]: 3,18 Einstrahlung[W]: 3,05 Bilanz[W]: -0,14
d[AU]: 1,00 Theta: 45,00 Abstrahlung[W]: 3,18 Einstrahlung[W]: 2,49 Bilanz[W]: -0,70
d[AU]: 1,00 Theta: 60,00 Abstrahlung[W]: 3,18 Einstrahlung[W]: 1,76 Bilanz[W]: -1,43
d[AU]: 1,00 Theta: 75,00 Abstrahlung[W]: 3,18 Einstrahlung[W]: 0,91 Bilanz[W]: -2,27
d[AU]: 1,00 Theta: 90,00 Abstrahlung[W]: 3,18 Einstrahlung[W]: 0,00 Bilanz[W]: -3,18
d[AU]: 3,00 Theta: 0,00 Abstrahlung[W]: 1,84 Einstrahlung[W]: 0,39 Bilanz[W]: -1,45
d[AU]: 3,00 Theta: 15,00 Abstrahlung[W]: 1,84 Einstrahlung[W]: 0,38 Bilanz[W]: -1,47
d[AU]: 3,00 Theta: 30,00 Abstrahlung[W]: 1,84 Einstrahlung[W]: 0,34 Bilanz[W]: -1,50
d[AU]: 3,00 Theta: 45,00 Abstrahlung[W]: 1,84 Einstrahlung[W]: 0,28 Bilanz[W]: -1,57
d[AU]: 3,00 Theta: 60,00 Abstrahlung[W]: 1,84 Einstrahlung[W]: 0,20 Bilanz[W]: -1,65
d[AU]: 3,00 Theta: 75,00 Abstrahlung[W]: 1,84 Einstrahlung[W]: 0,10 Bilanz[W]: -1,74
d[AU]: 3,00 Theta: 90,00 Abstrahlung[W]: 1,84 Einstrahlung[W]: 0,00 Bilanz[W]: -1,84
d[AU]: 5,25 Theta: 0,00 Abstrahlung[W]: 1,03 Einstrahlung[W]: 0,13 Bilanz[W]: -0,90
d[AU]: 5,25 Theta: 15,00 Abstrahlung[W]: 1,03 Einstrahlung[W]: 0,12 Bilanz[W]: -0,91
d[AU]: 5,25 Theta: 30,00 Abstrahlung[W]: 1,03 Einstrahlung[W]: 0,11 Bilanz[W]: -0,92
d[AU]: 5,25 Theta: 45,00 Abstrahlung[W]: 1,03 Einstrahlung[W]: 0,09 Bilanz[W]: -0,94
d[AU]: 5,25 Theta: 60,00 Abstrahlung[W]: 1,03 Einstrahlung[W]: 0,06 Bilanz[W]: -0,97
d[AU]: 5,25 Theta: 75,00 Abstrahlung[W]: 1,03 Einstrahlung[W]: 0,03 Bilanz[W]: -1,00
d[AU]: 5,25 Theta: 90,00 Abstrahlung[W]: 1,03 Einstrahlung[W]: 0,00 Bilanz[W]: -1,03
Ergebnis:
Die Bilanz zwischen Einstrahlung und Abstrahlung nimmt Werte zwischen -3,2 W und 6,2 W bei schwarzer Plasmocer-Beschichtung bzw. zwischen -3,2 W und 0,3 W bei weißer Plasmocer- Beschichtung an. Ein Bedeckung der Grundplatten mit MLI unterdrückt die Strahlungsleitung total und ist wegen der Wärmestrom-Spezifikation erforderlich.
Bemerkungen:
Zur Temperaturfeldberechnung dient die Wärmeleitungsgleichung
(7)
Darin ist:
c spezifische Wärmekapazität,
[J kg-1 K-1]
volumenbezogener Wärmestrom
an der Quelle/Senke, [W m-3]
T Temperatur, [K]
l
Wärmeleitfähigkeit, [W m-1 K-1
]
r
Dichte, [kg m-3]
Die Temperatur wird solange berechnet bis obige Wärmeleitungsgleichung stationär wird. Die Materialkennwerte Dichte und spezifische Wärmekapazität haben keinen Einfluß auf die stationäre Temperaturverteilung und auf die Wärmeströme. Diese Materialkennwerte bestimmen aber die Zeit, bis die Wärmeleitungsgleichung stationär wird. Als Rechenwerte werden realistische Materialkennwerte verwendet [1].
Zur Lösung der Differentialgleichung wird das Finite-Element-Programm MARC K7.2 eingesetzt. Ein FE-Netz ist zur Anwendung der Finite-Element-Methode notwendig (siehe Anhang).
Folgende Berechnungen wurden durchgeführt und in Excel dokumentiert (Tab. 14):
Tab. 14: Berechnungen und Dateien
Dateien |
Dateien |
Bemerkungen |
Stowed_white_alu_cap.xls |
disploy_white_alu_cap.xls |
Die Aluminium Teile der Supports 1 und 3 sind mit weißen Plasmocer beschichtet |
Stowed_black_alu_cap.xls |
disploy_black_alu_cap.xls |
Die Aluminium Teile der Supports 1 und 3 sind mit schwarzem Plasmocer beschichtet |
Bemerkung zu den Meßergebnissen:
Fazit:
Die Spezifikationen sind erfüllt, falls folgende Konfiguration vorliegt:
Alle vier Supports haben eine geringe effektive Leitfähigkeit längs der z-Achse. Grund: Die Wärmeleitfähigkeit des GFK-Materials ist mit l = 0,4 W m-1 K-1 klein und der Querschnitt A in der xy-Ebene beträgt zusammen 0,000631 m². Die effektive Leitfähigkeit berechnet sich zu:
(8)
Dabei ist:
(9)
Es ergibt sich bei einer GFK Isolationslänge l = 0,025 m und l = 0,4 W m-1 K-1:
(10)
Das bedeutet, daß bei einer Temperaturdifferenz von 100K über die Gesamtlänge 2,5 cm der Wärmestrom über alle vier Supports nur 1,0 W beträgt.
Das CFK-Rohr ist aus drei unterschiedlichen Materialien aufgebaut. Die Wärmeleitfähigkeit l CFK kann aus den einzelnen Wärmeleitfähigkeiten der Komponenten (Tab. 15) berechnet werden (siehe Gleichung (11)). Es ergibt sich eine Wärmeleitfähigkeit von 30,1 W m-1 K -1, falls l GFK =0,4 W m-1 K-1 ist.
Tab. 15: Daten des CFK-Rohr-Aufbaus
Material |
rinnen [m] |
raußen [m] |
l [W m-1 K-1] |
Querschnittsfläche A [m²] |
M40 |
0,00806 |
0,00920 |
50 |
6,18 × 10-5 |
GFK |
0,00920 |
0,00935 |
0,4 |
8,74 × 10-6 |
T300 |
0,00935 |
0,00995 |
3,46 |
3,64 × 10-5 |
9;(11)
(12)
Für die Leitfähigkeit lfCFK der Struktur gilt:
(13)
Bei einer Länge von einem Meter ergibt sich eine Leitfähigkeit von 3,22 × 10-3 W K-1.
Bemerkung:
Falls die unbekannte Größe l
GFK =20,0 W m-1 K-1
ist, würde die Wärmeleitfähigkeit auf 31,7 W m-
1 K-1 ansteigen. Für Glasfaser verstärkte
Kunststoffe ist die Wärmeleitfähigkeit geringer als verstärkte
mit ungerichteter Faser [1].
Aufgrund der schlechten Wärmeleitfähigkeit der Füllung von den CFK-Strukturen erfolgt die Wärmeleitung vorwiegend durch das CFK-Material. Denn es gilt für die Leitfähigkeit lf längs der Rohrrichtung
(14)
Dabei ist:
(15)
Es ergibt sich bei l = 1 m und l = 0,04 W m-1 K-1:
(16)
Dieser Wert ist um 2 Größenordnungen kleiner als lfCFK!
Zwischen den Support 1 (50040) und der Struktur 1 (50044) und auch zwischen Struktur 1 (50044) und Struktur 2 (50045) befindet sich ein Federgelenk. Dieses Federgelenk besteht aus vier Stahlstreifen mit folgenden Maßen (Tab. 16):
Tab. 16: Maße der Federgelenke
Länge l: |
80 mm |
Breite b: |
12,7 mm |
Dicke d: |
0,1 mm |
Mit einer Wärmeleitfähigkeit von Stahl l Stahl = 50 W m-1 K-1 [1] ergibt sich für die Leitfähigkeit des Federgelenks in Längsrichtung:
(17)
Das ergibt einen Wert von lf = 0, 003175 W K-1.
Die CFK Strukturen (50044 und 50045) sind mit einer Aluminiumfolie als Plasmocerträger beschichtet. Die Aluminiumfolie hat eine Dicke von 0,1 mm. Mit einer Wärmeleitfähigkeit von Aluminium l Aluminium = 145 W m-1 K-1 [1] ergibt sich für die Leitfähigkeit der Struktur in Längsrichtung:
(18)
Das ergibt einen Wert von lf = 9,074 × 10-4 W K-1 bei einer Querschnittsfläche AAluminium = 6,25 × 10-6 m² und einer Länge von einem Meter.
Es ergibt sich durch Rechnung analog zur Gleichung (11) eine Wärmeleitfähigkeit der Struktur von 36,5 W m-1 K-1.
Abb. 1: FE-Netz für die ‘ausgefahrene’ Antenne
Abb. 2: FE-Netz für die 'verpackte' Antenne
[1] Stöcker, H.: Taschenbuch der Physik. Verlag Harri Deutsch, Frankfurt am Main, 1994
1 AU | 3 AU | 5.25 AU | |
depl_temp | |||
depl_flux | |||
stowed antenna | |||
stow_temp | |||
stow_flux |
Temperature distribution on the stowed and deployed antenna as a function of solar angle and radial distance from the sun.
0 | 45 | 90 | |
Stowed !AU | |||
Deployed,1AU | |||
deployed,3AU | |||
Deployed,5.25AU |