STARTSEITE
Max-Planck-Gesellschaft Startseite
MPS Eingangsseite  

Über das Institut

Aktuelles und
Ankündigungen

Forschung
Arbeitsgebiete
Mitarbeiter

Institutsprojekte
Forschungsgruppen

Publikationen

Research School IMPRS

Services

Pressenotiz 08/2006
/ de / aktuelles / pressenotizen /

Pressenotiz 08/2006 - 05. Mai 2006

Odyssey im Weltall

Max-Planck Forscher beobachten Kometen, der in viele Bruchstücke zerfällt

Ein Komet in unserem Sonnensystem namens 73P/Schwassmann-Wachmann 3 (SW3) zerfällt momentan in mehrere "Mini-Kometen". Der Grund dafür ist nicht eindeutig geklärt. Neue Beobachtungen, an denen Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) beteiligt sind, zeigen, dass der Komet mittlerweile in mehr als 70 Fragmente auseinander gerissen wurde. Die Beobachtung dieser Bruchstücke steht deshalb im Mai und Juni 2006 im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses.

Eines der größten Fragmente nähert sich der Erde am 12. Mai bis auf 11.6 Mio. km, so nahe wie kein anderer Komet in den letzten 20 Jahren.

Im Rahmen einer Kampagne im Mai und Juni 2006 mit mehreren beteiligten Teleskopen u.a. in Chile (La Silla und Paranal), Bulgarien (Rozhen), Spanien (Calar Alto), USA (Mt. Graham, Arizona) und Deutschland (Tautenburg) beobachten u.a. Wissenschaftler des MPS diese Bruchstücke im Detail. Fragen nach der Gas- und Staubproduktionsrate, Rotationsgeschwindigkeiten der Fragmente stehen dabei im Vordergrund, aber auch die Frage, ob weitere noch kleinere Bruchstücke mittlerweile entstanden sind und welche Prozesse für das Auseinanderbrechen verantwortlich sind.

SW3 wurde am 2. Mai 1930 durch Arnold Schwassmann und Arno Arthur Wachmann entdeckt. Er hat eine elliptische Bahn mit einer Umlaufzeit von 5.4 Jahren und gehört zur so genannten Kometenklasse der "Jupiterfamilie". Bereit 1995 konnte mit Beobachtungen an der Europäischen Südsternwarte (ESO) von Hermann Böhnhardt (MPS) und Hans-Ulrich Käufl (ESO) beobachtet werden, dass der Komet in 3 Einzelteile (A, B und C) auseinander gebrochen war, 1996 wurden 2 weitere Bruchstücke (D und E) beobachtet. Nach einem weiteren Umlauf konnten 2001 nur noch die Fragmente C, B und E beobachtet werden und seit Beginn dieses Jahres sind nun mehr als 70 Einzelteile gesichtet worden. SW3 war der erste Zielkomet der ESA-Mission ROSETTA bevor man zunächst 46P/Wirtanen und schließlich 67P/Churyumov-Gerasimenko auswählte. SW3 war auch das Ziel der NASA-Kometenmission CONTOUR. Allerdings ist die Raumsonde im Weltall explodiert.

 

Abbildung 1 und 2: Bilder der Kometenfragmente C (links) und B (rechts), aufgenommen mit dem 2-m Schmidt Teleskop Thüringer Landessternwarte in Tautenburg, Deutschland. Beobachtet wurden die Fragmente im April 2006 für mehrere Minuten mit einem roten Filter einige Tage bevor sich Fragment B weiter aufspaltete.

(Bild: MPS)

 


Weitere Informationen


> Komet 73PSW3 am MPS

Dr. Michael Küppers
Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung
Max-Planck-Str. 2
37191 Katlenburg-Lindau
Tel.: 05556-979-463
E-Mail: link mail kueppers@mps.mpg.de

Dr. Hermann Böhnhardt
Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung
Max-Planck-Str. 2
37191 Katlenburg-Lindau
Tel.: 05556-979-545
E-Mail: link mail boehnhardt@mps.mpg.de

top  Top Webmaster, 05-05-2006 drucken   Druckbares Layout
© 2006, Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung, Lindau Impressum