STARTSEITE
Max-Planck-Gesellschaft Startseite
MPS Eingangsseite  

Über das Institut

Aktuelles und
Ankündigungen

Forschung
Arbeitsgebiete
Mitarbeiter

Institutsprojekte
Forschungsgruppen

Publikationen

Research School IMPRS

Services

Pressenotiz 12/2011
/ de / aktuelles / pressenotizen /

Pressenotiz 12/2011 - 20. Mai 2011

Neuer Direktor am MPI für Sonnensystemforschung

Prof. Dr. Laurent Gizon leitet die neue Abteilung "Physik des Inneren der Sonne und sonnenähnlicher Sterne".

Mit einer Feierstunde hat das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) im niedersächsischen Katlenburg-Lindau gestern die Amtseinführung seines neuen Direktors, Prof. Dr. Laurent Gizon, begangen. Der französische Wissenschaftler gilt weltweit als einer der führenden Forscher auf dem Gebiet der Helioseismologie. Ziel dieses Forschungszweiges ist es, aus Weltraumbeobachtungen der Sonnenschwingungen auf Vorgänge im Inneren der Sonne zu schließen und diese dreidimensional abzubilden. Mit der Berufung Gizons wächst das Institut auf drei wissenschaftliche Abteilungen.

"Die Neuberufung ist für das gesamte Institut ein besonderes Ereignis", erklärt Prof. Dr. Ulrich Christensen, Geschäftsführender Direktor des MPS. "Die Aufnahme einer dritten Abteilung bestätigt die Position des Instituts an der Spitze der Sonnensystemforschung".

 

Abbildung 1: Prof. Dr. Laurent Gizon ist neuer Direktor am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung.
(Foto: MPS/Fotostube Hornig)

 

Prof. Dr. Laurent Gizon ist am MPS kein Fremder: Bereits seit 2005 leitet er dort eine Max-Planck-Forschungsgruppe. Nun wird seine Gruppe zu einer vollwertigen Abteilung ausgebaut. Zusätzlich wurde Gizon als Professor an die Universität Göttingen berufen. Dies wird die künftige Zusammenarbeit beider Forschungseinrichtungen fördern, insbesondere im Hinblick auf den Umzug des MPS von Katlenburg-Lindau nach Göttingen im Jahr 2014.

Gizons Forschungsinteresse gilt den physikalischen Zusammenhängen zwischen den inneren Eigenschaften der Sonne und der magnetischen Aktivität, die an ihrer Oberfläche beobachtet wird. Dies wird uns helfen zu verstehen, wie die Sonne ihr Magnetfeld erzeugt und wie dieses Magnetfeld die Erde beeinflusst. Mit Hilfe der Helioseismologie hat er bereits den dreidimensionalen Aufbau von Sonnenflecken, dunkler Bereiche der Sonnenoberfläche mit sehr starken Magnetfeldern, beschreiben können. Zusätzlich verwendete er die Asteroseismologie (die seismische Untersuchung entfernter Sterne), um die innere Rotation von Sternen, eine fundamentale Eigenschaft aller magnetischen Sterne, zu messen.

Bereits jetzt ist die neue Abteilung maßgeblich in bedeutende internationale Weltraummissionen eingebunden. Gizons Gruppe beteiligt sich aktiv an der wissenschaftlichen Auswertung der Beobachtungen des NASA Solar Dynamics Observatory, der bedeutendsten helioseismologischen Mission dieses Jahrzehnts. Zudem leistet Gizon Beiträge zu den wissenschaftlichen Planungen der Solar Orbiter Mission der Europäischen Weltraumagentur (ESA), die ab 2017 die Pole der Sonne untersuchen wird. Außerdem ist er ein führendes Mitglied des europäischen PLATO-Konsortiums. PLATO wurde als künftige ESA-Mission vorgeschlagen. Ziel dieser Mission wird es sein, Planeten außerhalb unseres Sonnensystems aufzuspüren. Methoden der Asteroseismologie werden entscheidend sein, um mit PLATO die Planeten durch ihre Zentralsterne zu charakterisieren.

 

Abbildung 2: Prof. Dr. Ulrich Christensen (Geschäftsführender Direktor MPS), der neue Direktor Prof. Dr. Laurent Gizon und Prof. Dr. Sami K. Solanki (Direktor MPS).
(Foto: MPS)

 

Laurent Gizon studierte Luft- und Raumfahrttechnik an der École nationale supérieure de l'aéronautique et de l'espace in Toulouse und promovierte 2003 in Physik an der Stanford Universität in Kalifornien. Er kam 2005 als Leiter einer Max-Planck-Forschungsgruppe ans MPS. 2008 erhielt er eines der begehrten "Starting Grants" des Europäischen Forschungsrates und wurde 2009 von der Amerikanischen Astronomischen Gesellschaft (AAS) mit dem Karen-Harvey-Preis für seine bedeutenden Beiträge zur Entwicklung helioseismologischer Methoden zur Erforschung der inneren Dynamik der Sonne ausgezeichnet.

Das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung befindet sich - früher unter anderen Namen - seit 1955 im niedersächsischen Katlenburg-Lindau. Das Institut umfasst die drei wissenschaftlichen Abteilungen "Planeten und Kometen", "Sonne und Heliosphäre" und seit neuestem >Physik des Inneren der Sonne und sonnenähnlicher Sterne. Das MPS war und ist an zahlreichen, internationalen Weltraummissionen beteiligt, etwa der NASA-Mission Phoenix zum Mars und der höchsterfolgreichen ESA/NASA-Mission Solar and Heliospheric Observatory (SoHO). Zu den ambitioniertesten Projekten der nächsten Jahre, zu denen MPS-Wissenschaftler beitragen, zählen die Asteroiden-Mission Dawn der NASA und die Landung der ESA-Raumsonde Rosetta auf einem Kometen.


Kontakt

Dr. Birgit Krummheuer
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung
Max-Planck-Straße 2
37191 Katlenburg-Lindau
Tel.: 05556 979 462
Fax: 05556 979 240
Mobil: 0173 3958625
Email: krummheuer@mps.mpg.de

top  Top Presseinfo, 20-05-2011 drucken   Druckbares Layout
© 2009, Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung, Lindau Impressum