27. Erich-Regener-Vortrag
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Zum 27. "Erich-Regener-Vortrag" lädt das Max-Planck-Institut für Aeronomie (MPAE) in Katlenburg-Lindau alle interessierten Hörer in seinen Hörsaal ein (Ortsteil Lindau, Max-Planck-Straße 2). Am Montag, dem 7. April 2003, um 19.00 Uhr, wird Herr Dr. Andreas Nathues einen ca. einstündigen Vortrag über das Thema "Die Erforschung der Welt der Asteroiden (Asteroiden I)" halten. Der aus Westfalen stammende Andreas Nathues studierte an der Universität Münster Geophysik und promovierte 2000 an der Freien Universität Berlin mit der Arbeit "Studie der Eunomia Asteroidenfamilie mittels Spektroskopie". Er ist einer der Entdecker des Kometen P/1997 T3 und Gründungsmitglied des gemeinnützigen Vereins Spaceguard Foundation e.V., der sich das Ziel gesetzt hat, die Erforschung des erdnahen Weltraums zur Entdeckung, Beobachtung und Vermessung von erdnahen Asteroiden und Kometen zu unterstützen. Am MPAE in Katlenburg-Lindau arbeitet er seit November 1999 im Projektmanagement des Instuments SIR (SMART-1 Near IR Spectrometer), das bei einer künftigen Mond-Mission eingesetzt werden soll. Der Asteroid (10210) Nathues trägt seit Oktober 2000 seinen Namen.
Asteroiden sind Gesteinskörper mit Durchmessern von wenigen dutzend Metern bis zu etwa 1000 km. Sie unterscheiden sich von Kometen vor allem in ihrer höheren Dichte und dem Nichtvorhandensein von nennenswerten Gasanteilen. Die meisten von ihnen bewegen sich im so genannten Asteroidengürtel zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter. Aber es existieren auch Asteroiden innerhalb der Marsbahn, die der Erde gefährlich nahe kommen können. Diese Asteroiden bezeichnet man als NEA's (Erdbahnkreuzende Asteroiden). Darüber hinaus hat man weitere Objekte entdeckt, die sich jenseits der Bahn des Planeten Neptun bewegen.
Der erste Asteroid wurde 1801 von Giuseppe Piazzi auf Sizilien entdeckt. Seitdem ist die Anzahl der neu aufgefundenen Asteroiden enorm angestiegen. Besonders die Einführung der Fotographie am Ende des 19. Jahrhunderts und die neuere systematische Suche mit elektronischen Detektoren hat die Anzahl der entdeckten Asteroiden auf ca. 200.000 erhöht.
Schwerpunkt des Vortrags sind die modernen Forschungsmethoden und die Forschungsergebnisse. In jüngster Zeit wurden mehrere Asteroiden von Raumsonden besucht. Die erfolgreichste war die NEAR Sonde, welche sogar auf dem Asteroiden Eros landen konnte. Sie hat eine Fülle von Bildern und weiteren wissenschaftlichen Daten zur Erde gesandt.
Zwei weitere Vorträge über Impakte von Asteroiden und Kometen in der Erdgeschichte und über Möglichkeiten der Abwehr solcher "kleinen Körper" folgen in wenigen Monaten in dieser Vortragsreihe.
© 2006, Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung, Lindau |
Dr. Bernd Wöbke 28-03-2003 |