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39. Erich-Regener-Vortrag
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Dr. Gerda Horneck
Erich Regener (1881 - 1955)

Astrobiologie

Ist Leben ein kosmisches Phänomen?

39. Vortrag der   >Erich-Regener-Vortragsreihe   <   >
Donnerstag, 14. April 2005, 19.00 Uhr

Zum 39. Erich-Regener-Vortrag lädt das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Katlenburg-Lindau alle interessierten Hörer in seinen Hörsaal ein (Ortsteil Lindau, Max-Planck-Straße 2). Am Donnerstag, den 14. April 2005, um 19.00 Uhr, wird Frau Dr. Gerda Horneck aus Köln einen ca. einstündigen Vortrag über das Thema "Astrobiologie - Ist Leben ein kosmisches Phänomen?" halten. Frau Dr. Horneck ist pensionierte Mitarbeiterin des DLR Köln; vor ihrem Eintritt in den Ruhestand war sie Leiterin der Abteilung Strahlenbiologie im Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin und Stellvertreterin des Institutsdirektors. Die Biologin war "Principal Investigator" (PI) von mehreren strahlenbiologischen und exobiologischen Weltraumexperimenten auf Spacelab und der ISS; sie hat Lehraufträge für Mikrobiologie, Weltraumbiologie und Exobiologie.

Für den Laien klingt der Begriff "Astrobiologie" zunächst einmal sehr interessant; doch was verbirgt sich dahinter? Der eine mag an das SETI-Programm zur Suche nach intelligenten Lebewesen auf fernen Planeten denken, der andere an die jahrelang umstrittenen Mikrostrukturen im Marsmeteoriten ALH 84001. Und der dritte, vielleicht ein eifriger Science-Fiction-Leser, träumt gar von fremden Besuchern hier auf unserem Planeten.

In der öffentlichen Wahrnehmung schwanken die Wissenschaftler bei der Frage der Existenz außerirdischen Lebens gegenwärtig noch zwischen zwei Extremen. Die "Pessimisten" halten Leben außerhalb der Erde, insbesondere intelligentes Leben, für außerordentlich unwahrscheinlich (Buchtitel: "Unsere einsame Erde") - die "Optimisten" halten Leben, insbesondere in einfachen Strukturen, für eine sich häufig einstellende Form der Materie (Buchtitel: "Aus Staub geboren - Das Leben als kosmische Zwangsläufigkeit"). Dazwischen gibt es vielfache Möglichkeiten, von denen wir nicht wissen, ob sie real sind. Sind - wie im StarTrek-Universum - viele Planeten von teils liebenswerten, teils bösartigen Völkchen besiedelt, oder werden "unsere" zukünftigen Raumschiffe - falls es sie je geben wird - im schier unendlichen Raum jahrhundertelang vergeblich nach Lebensspuren suchen?

Bei diesem Schwanken versucht die Astrobiologie, uns einen festen Halt zu geben. Sie soll uns auf zwei Aspekte des Lebens eine wissenschaftliche Antwort geben: wie, wo, und wieso das Leben entstehen konnte und welche Überlebensmöglichkeiten es für (bereits entstandenes) Leben gibt. Wenn auch die Frage, wie das Leben auf der Erde entstanden ist, noch ungelöst ist, so versucht man doch, sie durch Experimente und Modelle allmählich zu beantworten. Dabei wird in letzter Zeit verstärkt auf verschiedene organisch-chemische Substanzen hingewiesen, die sich offenbar bei tiefen Temperaturen auf Kometen gebildet haben. Brachten Kometen die Grundbausteine des Lebens zur Erde, bevor sie es später bei gigantischen Impakten fast wieder auslöschten?

Wissenschaftler halten bestimmte Umweltbedingungen auf "lebensfreundlichen" Planeten für unverzichtbar - jedenfalls für Leben, wie wir es kennen. Diese Vorstellungen unterliegen allerdings einem gewissen Wandel, denn in den letzten Jahrzehnten haben wir immer wieder Leben an Orten (auf der Erde) entdeckt, die wir vorher für absolut lebensfeindlich gehalten hätten: in der Hitze und der Kälte, tief unter der Erdoberfläche oder in agressiven, kontaminierten Flüssigkeiten. Als mögliche Träger einfachen Lebens in unserem Sonnensystem (außerhalb der Erde) werden, jeweils mit vielfachen Einschränkungen, vor allem der heute staubtrockene Mars und der vermutlich wasserreiche Jupitermond Europa genannt.

Letztlich sollen Wissenschaftler der unterschiedlichsten Fachrichtungen eine Frage beantworten, die die Menschen schon sehr lange beschäftigt: "Sind wir allein im Universum?" Die Suche nach einer Antwort könnte durchaus die Vision sein, die die Menschheit für die aktive Fortentwicklung ihrer Raumfahrt dringend benötigt.


top  Top Dr. Bernd Wöbke, 11-04-2005 drucken   Druckbares Layout
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