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40. Erich-Regener-Vortrag
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Prof. Dr. Wolfhard Schlosser
Erich Regener (1881 - 1955)

Die Himmelsscheibe von Nebra

 

40. Vortrag der   >Erich-Regener-Vortragsreihe   <   >
Mittwoch, 08. Juni 2005, 19.00 Uhr

Zum 40. Erich-Regener-Vortrag lädt das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Katlenburg-Lindau alle interessierten Hörer in seinen Hörsaal ein (Ortsteil Lindau, Max-Planck-Straße 2). Am Mittwoch, den 8. Juni 2005, um 19.00 Uhr, wird Herr Prof. Dr. Wolfhard Schlosser von der Ruhr-Universität Bochum einen ca. einstündigen Vortrag über das Thema "Die Himmelsscheibe von Nebra" halten. Herr Prof. Schlosser hat an der Universität Hamburg Physik, Astronomie und Geophysik studiert und ist seit 1969 Hauptobservator am Astronomischen Institut der Ruhr-Universität. Zu seinen aktuellen Forschungsarbeiten gehören prähistorische Denkmäler in Deutschland mit vermuteter astronomisch-kalendarischer Funktion.

Die "Himmelsscheibe" wurde im Juli 1999 auf dem 252 Meter hohen Mittelberg im Ziegelrodaer Forst bei Nebra/Sachsen-Anhalt aus dem Boden geborgen und gelangte erst Jahre danach auf Umwegen über den Schwarzmarkt in staatlichen Besitz. Sie besteht aus Bronze und hat einen Durchmesser von etwas über dreißig Zentimetern. Die Masse beträgt rund zwei Kilogramm. Ihre tiefgrüne Farbe ist das Ergebnis der viertausendjährigen Lagerung im Boden. Ursprünglich war sie wohl schwarz, worauf sich die Goldapplikationen wundervoll abgehoben haben müssen. Metallurgische Untersuchungen haben ergeben, daß das Kupfer des Bronzekörpers mit ziemlicher Sicherheit aus der Gegend von Salzburg stammt, das Gold mit einiger Wahrscheinlichkeit aus Siebenbürgen.

Kein zweiter prähistorischer Fund weltweit zeigt wie diese Himmelsscheibe derart klare Belege für ein Interesse des vorgeschichtlichen Menschen an den kosmischen Vorgängen. Die ursprünglich 32 etwa einen Zentimeter großen Goldplättchen stellen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Sterne dar. Die Gruppe der sieben eng zusammenstehenden Plättchen repräsentiert astronomischen Analysen zufolge das Siebengestirn (die Plejaden). Statistische Untersuchungen erhärten die Ansicht, daß die verbleibenden 25 Goldplättchen keinen individuellen Sternbildern zuzuweisen sind, sondern allgemein den gestirnten Nachthimmel wiedergeben.


top  Top Dr. Bernd Wöbke, 27-05-2005 drucken   Druckbares Layout
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