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Weltraummission Rosetta
Weiche Landung auf einem kosmischen Vagabunden
Europa startet aufregende Weltraummission "Rosetta" zum
Kometen "67P/Churyumov-Gerasimenko". Nach mehr als zehn
Jahre dauerndem Flug soll die Raumsonde den Kometen
"67P/Churyumov-Gerasimenko" erreichen und schließlich
im November 2014 das auf den Namen "Philae" getaufte Landegerät
sanft auf seinem Kern absetzen.
Wissenschaftler aus 14
europäischen Nationen sowie Forscher aus Kanada, USA und
Australien sind ebenso wie die drei Max-Planck-Institute für
Sonnensystemforschung (Katlenburg-Lindau), Chemie (Mainz) und extraterrestrische
Physik (Garching) an dem außergewöhnlichen Unternehmen
beteiligt.
2. März 2004: "Rosetta"-Mission gestartet.
Die Ariane-Rakete ist um 08:17 MEZ von Kourou erfolgreich gestartet.
Die europäische Raumfahrt-Mission zur ersten Landung auf einem
Kometen ist damit auf ihrem Weg.
Am 27. Februar wurde ser Starttermin erneut verschoben. Grund waren
technische Probleme an der Isolierung der Ariane-Rakete, teilte die
europäische Raumfahrtagentur ESA am Weltraumbahnhof Kourou mit.
Es handele sich aber nicht um eine gravierende Panne.
Eigentlich sollte die ESA-Mission "Rosetta" am 26. Februar von Kourou
in Französisch-Guayana aus zu einer spektakulären
Kometenmission
starten. Der Start wurde wegen ungünstigen Höhenwinden
verschoben. Das Ziel der aufwendigen Mission war ursprünglich
der Komet 46P/Wirtanen gewesen. Im Februar 2003 war wegen eines
vorhergegangenen Ariane-Fehlstarts, der Anlaß zu Besorgnissen
gab, der Start verschoben worden. Ein neues Ziel mußte gefunden
werden, und man einigte sich auf den 1969 von Klim Churyumov und
Svetlana Gerasimenko entdeckten und nach ihnen benannten Kometen.
Die Beiträge des Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung zur Mission
"Rosetta" sind im Film dargestellt:
(Einzelfilme im MPEG1 Format mit 352x288-Pixel Auflösung.)
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ROSETTA (MPEG1: 22.7 MB, 18:03)
Das Geheimnis der Kometen wird entschlüsselt.
Das gesamte Video in geringer Qualität.
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Warum ROSETTA (MPEG1: 6.7 MB, 01:15)
Klärt die Frage nach den Namen "Rosetta"
und warum eine Sonde zu einem Kometen geschickt wird.
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Die Mission (MPEG1: 4.8 MB, 00:54)
Ausgangspunkt und Beschreibung der Mission in ihren Grundzügen.
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MPS Beteiligung (MPEG1: 15.6 MB, 02:54)
Umfang der teilnehmenden Länder und der Kosten.
Beschreibung der Rolle des MPS.
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Produktionsphasen (MPEG1: 10.4 MB, 01:56)
Beschreibung der verschiedenen Stufen der Fertigung und der
Tests an Beispielen.
Technische Detaillösungen aus Lindau und die Lindauer Werkstätten.
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Darstellung der Experimente:
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OSIRIS (MPEG1: 9.1 MB, 01:42) |
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ROSINA (MPEG1: 4.8 MB, 00:54) |
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MIRO (MPEG1: 7.3 MB, 01:21) |
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CONSERT (MPEG1: 6.3 MB, 01:10) |
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COSAC (MPEG1: 9.0 MB, 01:41) |
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ROLAND (MPEG1: 9.3 MB, 01:44) |
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Dimension und Perspektiven (MPEG1: 10.8 MB, 02:01)
Abschließende Tests.
Größe und eigentliche Dauer der Mission.
Erwartungen an die Mission.
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Kometen gelten als "kosmische Tiefkühltruhen" aus Staub
und Eis. Darin befinden sich nach Ansicht der Wissenschaftler
unverfälschte Reste jener Urmaterie, aus der vor etwa 4,6
Milliarden Jahren unsere Sonne und die Planeten entstanden
sind. Ehrgeiziges Ziel von "Rosetta" ist herauszufinden, ob
es Kometen waren, die das Leben auf die Erde gebracht haben. Wegen
ihrer im Vergleich zu den Planeten unregelmässigen Bahnen werden
Kometen auch als "Vagabunden in unserem Sonnensystem"
bezeichnet.
Das himmlische Rendezvous findet in fast 800 Millionen Kilometern
Abstand von der Erde statt - in jenem finsteren und eiskalten
Randgebiet unseres Sonnensystems, in dem sich auch der Riesenplanet
Jupiter bewegt. Ein lichtschnelles Funksignal dorthin ist fast 45
Minuten lang unterwegs.
Operation Rosetta": Chef-Experimentator Dr. Helmut Rosenbauer,
Direktor am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung, mit der
Landesonde, die im Jahr 2014 auf der Oberfläche des Kometen
67P/Churyumov-Gerasimenko niedergehen soll.
(Foto: Max-Planck-Gesellschaft/Filser)
Die benötigte Reisegeschwindigkeit erhält Rosetta nicht nur
durch die Startrakete, eine Ariane-5, sondern auch durch mehrere
Vorbeiflüge an den inneren Planeten. Sogenannte
"Swing-by-Manöver" sind für Januar/Februar 2005 an der Erde,
für Februar/März 2007 am Mars, und für
November/Dezember 2007 und Oktober/November 2009 zum zweiten und
dritten Male an der Erde vorgesehen. Ein relativ naher Vorbeiflug an
einem noch nicht namentlich bekannten Asteroiden zu Forschungszwecken
ist für Oktober/November 2008 geplant.
Nach der mehrjährigen "Schleudertour" durch unser
Sonnensystem beginnt dann im August 2014 die entscheidende Phase:
Rosetta schwenkt in eine immer enger werdende Umlaufbahn um den
Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko ein und beginnt mit
Fernerkundungen. Dazu trägt die Raumsonde insgesamt elf
Messinstrumente - darunter auch das vom
Max-Planck-Institut für
extraterrestrische Physik, Garching bei München, entwickelte
"Cosima"-Massenspektrometer: Damit soll vor allem der vom
Kometen wegfliegende Staub auf seine Bestandteile untersucht werden.
Wichtigste Aufgabe des vom
Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung, Katlenburg-Lindau,
gebauten Kamerasystems "Osiris" ist es dann - neben
wissenschaftlichen Untersuchungen - einen geeigneten Landeplatz
für "Philae" (ROsetta LANDer) auf dem Kern des Kometen
67P/Churyumov-Gerasimenko zu finden. Im November 2014 folgt
schließlich der Abstieg: Von der Raumsonde löst sich der
Lander, der weitgehend vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung
entwickelt wurde, und bewegt sich innerhalb von sechs Stunden auf den
Kometen zu - ein waghalsiges Unternehmen. Denn der nur etwa drei bis
fünf Kilometer große Kern von 67P/Churyumov-Gerasimenko
besitzt eine so geringe Anziehungskraft, dass der auf der Erde rund
100 Kilogramm wiegende Rosetta-Lander nur noch vier Gramm schwer ist.
Eine kurz vor der Landung abgeschossene Harpune soll das Gerät
mit einem Seil auf den Kometenkern herabziehen, damit sich die Bohrer
in den drei Landebeinen in der Oberfläche festkrallen
können.
Zum ersten Mal wird es damit möglich, den Stoff, aus dem unsere
Welt einst entstanden ist, direkt zu analysieren. Insgesamt zehn
Messeinrichtungen auf dem Rosetta-Lander, unter anderem auch das vom
Max-Planck-Institut für
Chemie, Mainz, gebaute APX-Spektrometer - eine Weiterentwicklung
der bei der amerikanischen Pathfinder-Mission 1997 auf dem Mars
bewährten "Schnüffelnase" des Sojourner-Fahrzeugs
- sollen dabei helfen, dass Europas Wissenschaftler ihre
Spitzenposition bei der Erforschung von Kometen weiter ausbauen.
Zu den wichtigsten Geräten gehört das vom
Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung entwickelte COSAC-Experiment
(Cometary Sampling and Composition). COSAC enthält zur Gasanalyse
sowohl einen Gaschromatographen als auch ein Massenspektrometer und
soll in der Kometenmaterie vor allem nach komplexen organischen
Moleküle suchen und diese identifizieren. Diese Moleküle
sind für die Forscher von besonderem Interesse, weil sie die
präbiotischen Bausteine für das Leben auf der Erde und auf
anderen Planeten sein könnten. Der Anteil dieser organischen
Verbindungen an dem gesamten Kometenmaterial wird auf bis zu 30
Prozent geschätzt.
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