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48. Erich-Regener-Vortrag
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Dipl.Met. Franz Ossing (Geoforschungszentrum Potsdam)
Erich Regener (1881 - 1955)

Wissenschaft in der Kunst: Wolken und Wetter in der Malerei

48. Vortrag der  >Erich-Regener-Vortragsreihe   <   >
Montag, 6. November 2006, 19.00 Uhr

Zum 48. Erich-Regener-Vortrag lädt das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Katlenburg-Lindau alle interessierten Hörer in seinen Hörsaal ein (Ortsteil Lindau, Max-Planck-Straße 2).

Am Montag, dem 6. November 2006, um 19.00 Uhr, wird Herr Dipl.Met. Franz Ossing vom Geoforschungszentrum Potsdam einen ca. einstündigen Vortrag über das Thema "Wissenschaft in der Kunst: Wolken und Wetter in der Malerei" halten.

Herr Ossing hat an der FU Berlin Meteorologie studiert. Nach Projekten zur Computersimulation von Smog und als Projektleiter für Umwelt- und Technologieberatung ist er seit 1994 Leiter der Öffentlichkeitsarbeit am GeoForschungsZentrum (GFZ) Potsdam. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit dem Thema "Meteorologie und Malerei".

Bei ihren Untersuchungen von Sedimenten in Binnenseen stießen die Forscher des GFZ Potsdam auch auf Spuren einer Abkühlungsphase, die in der Mitte des 16. Jahrhunderts begann und bis etwa 1885 andauerte. In der Klimaforschung ist dieses Phänomen als "Kleine Eiszeit" bekannt. Die von Seefahrt und Landwirtschaft geprägte holländische Gesellschaft des 17. Jahrhunderts nahm diese Klimaänderung als Leitthema ihrer Kultur auf. Mit Beginn der "Kleinen Eiszeit" setzt die holländische Landschaftsmalerei ein, die von Anfang an Wetter und Klima in der Landschaft thematisierte, beispielsweise durch die häufige Abbildung von Eisflächen.

Für die historische Klimaforschung sind die Gemälde der holländischen Meister in der Zusammenschau mit weiteren Quellen, wie Wetterchroniken, Erntedaten, Lebensmittelpreisen und Klimastellvertreterdaten aus natürlichen Archiven eine wertvolle Ergänzung.

Die schon lange andauernde Diskussion über den Realismus der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts entfachte sich insbesondere an der Darstellung der Landschaft - schließlich waren um 1650 über die Hälfte der gemalten Bilder Landschaftsdarstellungen.

Geowissenschaftler und Meteorologen, die in die Analyse der Bilder einbezogen wurden, konnten einen Beitrag zu dieser Diskussion leisten. Er besagt, dass die Wiedergabe von Wolken, Klimaelementen und Geologie in den Gemälden im Regelfall stimmig ist. Die Bilder sind aber keine linearen Abbildungen realer Landschaften, sondern Kompositionen, die sich aus einzelnen, naturnah dargestellten Komponenten zusammensetzen. Die Klimaforschung kann deshalb aus den Wetter- und Klimadarstellungen keine direkten Folgerungen ziehen. Erst in der Zusammenschau von Naturwissenschaft und Kunstgeschichte ergibt sich der Informationsgehalt in den Gemälden.


top  Top Dr. Bernd Wöbke, 20-10-2006 drucken   Print−friendly Page
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