28. Erich-Regener-Vortrag
http://www.mps.mpg.de/de/aktuelles/regener/regener28.html

Prof. Dr. Dieter Stöffler
Erich Regener (1881 - 1955)

Impakte von Asteroiden und Kometen in der Erdgeschichte

28. Vortrag der   >Erich-Regener-Vortragsreihe  
Montag, 16. Juni 2003, 19.00 Uhr

Zum 28. "Erich-Regener-Vortrag" lädt das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Katlenburg-Lindau alle interessierten Hörer in seinen Hörsaal ein (Ortsteil Lindau, Max-Planck-Straße 2). Am Montag, dem 16. Juni 2003, um 19.00 Uhr, wird Herr Prof. Dr. Dieter Stöffler einen ca. einstündigen Vortrag über das Thema "Impakte von Asteroiden und Kometen in der Erdgeschichte (Asteroiden II)" halten. Der aus dem Schwarzwald stammende Vortragende studierte an der Universität Tübingen Geologie und Mineralogie und promovierte 1963 im Fach Mineralogie. In Tübingen wurde er 1970 für Mineralogie und Petrographie habilitiert; 1974 wurde er apl. Professor. Noch im gleichen Jahr wechselte er als Professor für Mineralogie an die Universität Münster. Dort übernahm er 1987 eine Professur für Kosmische Mineralogie und wurde Gründungsdirektor des Universitätsinstituts für Planetologie. 1993 ging er als Professor für Mineralogie und Petrographie und als Direktor des Instituts für Mineralogie am Museum für Naturkunde an die Humboldt-Universität zu Berlin. Zu seinen aktuellen Forschungsschwerpunkten gehören Impaktprozesse im Planetensystem, irdische Impaktkrater sowie die Kollisionsgeschichte der Erde und deren Folgen für die Evolution der Biosphäre. Prof. Stöffler ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Träger der Barringer-Medaille der Meteoritical Society und wegen seiner Verdienste um die Erforschung des Rieskraters und um das Rieskratermuseum Inhaber des Ehrenbriefes der Stadt Nördlingen. Der 1988 entdeckte Asteroid (4283) Stöffler trägt seit 1991 seinen Namen.

Das Wort Impakt (englisch "impact" = Einschlag, Aufprall) hat sich in der deutschen Sprache für das Auftreffen sogenannter "kleiner Körper" (Asteroiden, Kometen) insbesondere auf Planeten und Monde eingebürgert. Wird die Erde von solchen "kosmischen Bomben" getroffen, drohen dem Leben auf ihr unvorstellbare Katastrophen. Der Gedanke an Katastrophen globalen Ausmaßes spielt eine wesentliche Rolle bei den Versuchen des Menschen, das Werden und Vergehen der belebten und unbelebten Natur zu verstehen. Zwischen dem Jahr 1776, als der französische Naturforscher Buffon die Entstehung des Planetensystems als Folge einer Kollision der Sonne mit einem Kometen zu deuten versuchte, und dem heutigen Kenntnisstand liegt eine wechselvolle Geschichte naturwissenschaftlicher Katastrophentheorien, welche bei der Erforschung der Erde mehr oder minder bestimmend waren. Die Bedeutung der heutigen Katastrophentheorie für die Entwicklung der Erde und des irdischen Lebens, wie sie in den Planetenwissenschaften vertreten wird, ist das zentrale Thema dieses Vortrags.

Ein weiterer Vortrag über Möglichkeiten der Abwehr von die Erde bedrohenden Asteroiden und Kometen folgt im Oktober 2003.

Mars Express im Internet

> http://ifp.uni-muenster.de/~sohl/course/krater.html
> http://www.pg.aa.bw.schule.de/aktiv/geoproj/nries/impakt.htm
> http://www.naturics.de/aktuell/anwendun/krater/mccalibr.html



© 2006, Max Planck Institute for
Solar System Research, Lindau
Dr. Bernd Wöbke
06-06-2004