HOMEPAGE
Max Planck Society Homepage
MPS Eingangsseite  

About the Institute

News and
Announcements

Research Areas
Fields of Activity
Staff

Institute Projects
Research Teams

Publications

Research School IMPRS

Services

Pressenotiz 05/2001
/ en / aktuelles / pressenotizen /

Pressenotiz 05/2001 vom 21. August 2001

Sonnenposter "Anatomie eines koronalen Loches" vom MPAE

Seit über fünf Jahren umkreist die Raumsonde SOHO 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt die Sonne.

Eins der zwölf wissenschaftlichen Geräte auf SOHO, das Teleskop und Spektrometer SUMER, wurde mit internationaler Beteiligung am Max-Planck-Institut für Aeronomie (MPAE) in Katlenburg-Lindau entwickelt und gebaut. Das MPAE hat jetzt ein Poster erstellt, das die Auswertung der Daten, die ebenfalls am Institut stattfindet, einem breiteren Publikum an einem Beispiel demonstriert: Es zeigt den Nordpol unserer Sonne im Lichte bestimmter Wellenlängen (Spektrallinien), die jeweils verschiedene Temperaturen der Sonnenatmosphäre kennzeichnen.

SUMER (Solar Ultraviolet Measurements of Emitted Radiation) misst die Strahlung der Sonne im ultravioletten Licht, welches nicht zur Erdoberfläche durchdringt, weil es von der Atmosphäre "verschluckt" wird. Unter anderem deswegen arbeitet das von ESA und NASA gemeinsam betriebene Observatorium SOHO (Solar and Heliospheric Observatory) im Weltraum. Von dort sind seit 1996 allein von SUMER mehrere Gigabytes an Daten zur Erde übermittelt worden, die zum besseren Verständnis der Sonnenatmosphäre beigetragen haben. So konnten beispielsweise neue Spektrallinien im ultravioletten Licht katalogisiert oder bereits bekannte genauer bestimmt werden, sowie die Ursprungsregionen des schnellen Sonnenwindes, die Feinstruktur magnetischer Bögen oder die Dynamik explosiver Ereignisse untersucht werden. Mit den Messdaten der Instrumente auf SOHO und deren wissenschaftlicher Auswertung ist man der Lösung einiger Rätsel, wie z.B. der Aufheizung der Sonnenkorona und der Beschleunigung des Sonnenwindes, ein gutes Stück näher gekommen.

SUMER betrachtet das ultraviolette Licht "spektral zerlegt", also in mehreren Wellenlängen gleichzeitig, aber jeweils nur über einen begrenzten Teil der Sonnenoberfläche (715 km x 215 000 km). Daher muss SUMER das Bild der Sonnenoberfläche abrastern, was mehrere Stunden dauern kann. Die Rasterbilder werden später per Computer zusammengesetzt. In diesen Rastern kann man dann unterschiedlich heiße Bereiche der Sonnenatmosphäre gleichzeitig sehen, denn die gemessenen Spektrallinien stehen für die Strahlung verschiedener Atome und Ionen, die jeweils einem bestimmten Temperaturbereich zugeordnet werden können. So zeigt das Poster den Aufbau der Sonnenatmosphäre im Bereich des Nordpols von der Chromosphäre (ca. 500 - 2000 km über dem Sonnenrand) bei ca. 10 000 Grad zur Übergangsregion bei ca. 100 000 Grad und zur Korona (mehr als 10 000 km über dem Sonnenrand) bei ca. 1 000 000 Grad. Man erkennt den Einfluss magnetischer Felder, etwa bei der Netzwerkstruktur oder den Polarstrahlen, und erhält einen Eindruck von den Größenverhältnissen.

Diese Forschungen werden nicht nur von internationalen Organisationen wie ESA oder NASA unterstützt, sondern auch von deutschen, wie der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) - "also von den Steuergeldern der Bürger," bemerkt Ingolf E. Dammasch, im SUMER-Team zuständig für Datenkatalog, Bildverarbeitung und Internetseiten. "Wenn wir einen Teil der Faszination vermitteln könnten, die uns antreibt, wenn wir den einen oder die andere motivieren könnten, Ingenieur- oder Naturwissenschaften zu studieren, um an derartigen Projekten teilhaben zu können, so würde uns das freuen. Wir sind z.B. auch in der Lage, Schulklassen in der näheren Umgebung anhand des Posters unsere Forschung zu erläutern," so das Angebot des SUMER-Teams am MPAE.

Das Poster hat eine Größe von 40 cm x 60 cm und ist am MPAE in zwei Versionen ( PDF deutsch und PDF englisch ) erhältlich. Vorher kann es >im Internet betrachtet werden.



Ansprechpartner

I. E. Dammasch, Tel. 05556 979-462

top  Top Dr. Bernd Wöbke, 21-08-2001 drucken   Print−friendly Page
© 2006, Max Planck Institute for Solar System Research, Lindau Disclaimer